Lunchtalk-Serie

Der digitale Wandel der Wissenschaftskommunikation

Ob Desinformation auf Social Media, Deep Fakes mit Hilfe von KI oder die Diskussionen über Plattformen wie X, Meta und TikTok: Der aktuelle Diskurs zeigt, wie sehr die Digitalisierung der Kommunikation unsere Gesellschaft beeinflusst. Sie prägt die Kommunikationslandschaft und damit auch die Wissenschaftskommunikation. Welche Rolle spielen Plattformen bei der Verbreitung von Desinformation und wie kann die Wissenschaft(skommunikation) darauf reagieren? Ist eine informierte Debatte in den sozialen Medien heute noch möglich? (Wie) müssen Plattformen reguliert werden, um eine faktenbasierte Kommunikation sicherzustellen? Welche Chancen und Risiken bietet der Einsatz von KI in der Kommunikation?

In unserer Lunchtalk-Serie wollen wir die Auswirkungen der digitalen Kommunikation auf das Verhältnis von Wissenschaft und Öffentlichkeit erörtern und im Gespräch mit Wissenschaftler*innen verschiedener Disziplinen über unterschiedliche Aspekte diskutieren. Das Publikum ist ausdrücklich zum Mitreden und Debattieren eingeladen.

Die Lunchtalks finden online statt (via Zoom). Sie richten sich an Wissenschaftskommunikator*innen, Wissenschaftsmanager*innen, Akteur*innen der Wissenschaftspolitik und an alle Interessierten.

Die Serie startet am 6. Februar 2025 mit zunächst drei Talks. Weitere Termine sind geplant.

19. Februar 2025, 12-13 Uhr

Überschätzen wir Desinformation?

Im Gespräch mit Matthias C. Kettemann

Wie beeinflusst Desinformation unsere Demokratie – und ist es vielleicht das viele Reden darüber, das das größere Problem darstellt? Gemeinsam mit Prof. Matthias C. Kettemann sprechen wir über die Ergebnisse einer aktuellen Studie, an der er mitgewirkt hat. Wir diskutieren über Plattformregulierung, die normative Ordnung des Internets und die aktuellen Herausforderungen und Wege zu einer informierten Öffentlichkeit.

Univ.-Prof. Mag. Dr. Matthias C. Kettemann, LL.M. (Harvard) ist Professor für Innovation, Theorie und Philosophie des Rechts am Institut für Theorie und Zukunft des Rechts an der Universität Innsbruck. Nach seiner Promotion und Habilitation in Völkerrecht und Internetrecht an der Goethe-Universität Frankfurt leitete er mehrere Forschungsprojekte, darunter am Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft und am Leibniz-Institut für Medienforschung (HBI). Prof. Kettemann ist assoziierter Forscher am Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt und Mitglied des Netzwerks „Human Factor in Digital Transformation“.

Der Talk wird moderiert von Dr. Benedikt Fecher, Geschäftsführer von Wissenschaft im Dialog.

Zur Anmeldung (über eveeno)

Rückblick

12. Februar 2025, 12-13 Uhr

Unterschätzen wir die Macht von Plattformen?

Im Gespräch mit David Kaldewey

Wie bleibt die Wissenschaft autonom in einer Welt, die von Desinformation und Plattformdynamiken geprägt ist? Im Gespräch mit Prof. David Kaldewey beleuchten wir die Herausforderungen der Wissenschaftskommunikation in einer sich wandelnden Kommunikationslandschaft. Wir diskutieren die Rolle von Plattformen bei der Verbreitung von Desinformation und fragen, wie sich die Wissenschaft dazu positionieren kann.

Prof. Dr. David Kaldewey ist Direktor der Abteilung Wissenschaftsforschung am Forum Internationale Wissenschaft (FIW) und geschäftsführender Direktor des FIW seit 2020. Zuvor leitete er von 2014 bis 2018 die Nachwuchsforschergruppe „Entdeckung, Erforschung und Bearbeitung gesellschaftlicher Großprobleme“ und war von 2018 bis 2021 Inhaber der Professur „Wissenschaftsforschung und Politik“ der Stiftung Mercator. Seit 2021 ist er Co-Sprecher des Rhine Ruhr Center for Science Communication Research (RRC). Seine Forschungsschwerpunkte umfassen u.a. die wissenschaftspolitische Sprache im historischen Wandel, die Identitätsarbeit von Wissenschaftler*innen in Fachkulturen und die Krise der Faktizität in der Wissenschaftskommunikation.

Der Talk wird moderiert von Dr. Benedikt Fecher, Geschäftsführer von Wissenschaft im Dialog.

6. Februar 2025, 12-13 Uhr

Sind die sozialen Medien tot?

Im Gespräch mit Jeanette Hofmann

Wie haben sich soziale Medien verändert, und ist eine informierte Debatte dort überhaupt noch möglich? Gemeinsam mit Prof. Jeanette Hofmann werfen wir einen Blick auf aktuelle Entwicklungen und diskutieren Themen wie Content-Moderation und Algorithmisierung anhand der aktuellen Entwicklungen bei X und Meta. Dabei diskutieren wir, welche Chancen und Herausforderungen sich für die Wissenschaftskommunikation ergeben.

Prof. Dr. Jeanette Hofmann ist Forschungsdirektorin des Alexander von Humboldt Instituts für Internet und Gesellschaft (HIIG) und Professorin für Internetpolitik an der FU Berlin. Sie forscht zu Digitalisierung und Demokratie, mit aktuellen Schwerpunkten zu Desinformation sowie zu KI und Demokratie. Jeanette Hofmann leitet die WZB-Projektgruppe „Politik der Digitalisierung“. Sie ist Mitglied der Wissenschaftlichen Kommission Digitalisierte Gesellschaft der Leopoldina und war von 2010 bis 2013 Sachverständige in der Enquete-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“ des Deutschen Bundestages.

Der Talk wird moderiert von Dr. Benedikt Fecher, Geschäftsführer von Wissenschaft im Dialog.

Zur Zusammenfassung des Talks in unserem Blog: Social Media zwischen Euphorie und Dystonie