Kreativ und interaktiv: Neue Formate für die Energie von morgen

Junge Forschende für niedrigschwellige und inklusive Wissenschaftskommunikation sensibilisieren: Das will der Hochschulwettbewerb. Im diesem Jahr stand das Thema Zukunftsenergie im Mittelpunkt. Die Projektideen der Gewinner*innenteams reichen von inklusivem Theater und Zukunftswerkstatt bis zu Escape Room und Ausstellungsrave. Zum Auftakt trafen sich die zehn Gewinner*innenteams zum Kennenlernen und Vernetzen.
von Hanna Novara
Wie passen Theater und die Energieversorgung der Zukunft zusammen? Ein fünfköpfiges Team der Hochschule Trier will das herausfinden. Die Studierenden entwickeln in ihrem Projekt „Energialogue - Die stille Zukunft“ ein mobiles, inklusives Theaterstück, das die Herausforderungen und Chancen der Energiewende vermittelt: kreativ und interaktiv. Es soll zugänglich für alle sein und setzt deshalb auf Sprache, körperliche Ausdrucksformen, Gebärdensprache und aktive Publikumsbeteiligung – das Thema Zukunftsenergie wird erlebbar.
Genau darum geht es im Hochschulwettbewerb 2025 im Wissenschaftsjahr – Zukunftsenergie: Einen kreativen Weg zu finden, um möglichst vielen Menschen die Zukunft unserer Energieversorgung näherzubringen und sie aktiv ins Erleben einzubinden.
Junge Forschende für niedrigschwellige und inklusive Wissenschaftskommunikation sensibilisieren
Der Wettbewerb lädt jährlich junge Forschende aller Fachrichtungen ein, ihre Kommunikationsideen zu einem Thema einzureichen. „Ziel ist es, besonders junge Forschende frühzeitig zu ermutigen, die eigene Forschung zu kommunizieren“, sagt Gesa Hengerer, Projektmanagerin des Hochschulwettbewerbs. Außerdem sollen die Nachwuchsforschenden für eine zielgruppengerechte, niedrigschwellige und möglichst inklusive Wissenschaftskommunikation sensibilisiert werden.
Im Jahr 2025 steht das Thema Zukunftsenergie im Mittelpunkt. 118 Teams haben ihre Projektskizzen eingereicht. Die Jury hat zehn Teams von Universitäten und Hochschulen aus ganz Deutschland ausgezeichnet. Sie erhalten jeweils 10.000 Euro, um ihre Visionen bis zum Jahresende umzusetzen. Besonders auf diesen Prozess, die Umsetzung der Ideen bis hin zum fertigen Projekt freut sich ein Teammitglied des Projekts „Escape from Carbonia“ der TU München – und auf das aufregende Kribbeln vor der Premiere.
Bis es soweit ist, werden die Teilnehmenden eng vom Projektteam des Hochschulwettbewerbs begleitet. Ziel ist es, die Teams sichtbar zu machen, ihre Vernetzung zu fördern und sie bei der Weiterentwicklung ihrer Formate zu unterstützen. Ein Workshop- und Lunchtalk-Angebot vermittelt darüber hinaus hilfreiche Informationen und Praktiken rund um Zielgruppenansprache, Evaluation oder Storytelling.
Studierende aus dem ersten Semester und Postdocs mit Projekterfahrung können sich austauschen und vernetzen
Einen ersten Einblick in diese Inhalte erhielten die Teilnehmenden beim Auftaktworkshop: Sie bekamen Tipps für die Umsetzung der Projekte – von der Skizze in die Praxis und lernten Kommunikationstools kennen, die den Projektstart und den Einstieg in eine zielgruppenorientierte Wissenschaftskommunikation erleichtern. Die Hintergründe der Gewinner*innen sind ganz unterschiedlich. Studierende aus dem ersten Semester, die erste Schritte in der Wisskomm gehen wollen, sind ebenso dabei, wie Postdocs, die bereits Erfahrungen in der Umsetzung von Projekten und in der Wissenschaftskommunikation sammeln konnten. Allen gemeinsam ist das Ziel, das Thema Zukunftsenergie einer bestimmten Zielgruppe näherzubringen. Dabei können alle ihre ganz persönlichen Perspektiven, Kompetenzen und Erfahrungen einbringen. Denn der Hochschulwettbewerb möchte nicht nur einzelne Projekte fördern, sondern auch den Austausch und die Vernetzung der Teams stärken. Mit ihren unterschiedlichen Perspektiven und sich ergänzenden Skills können sie sich gegenseitig unterstützen, voneinander lernen und gemeinsam erfolgreich sein.
Zukunftswerkstatt, Ausstellungsrave und Escape Room sprechen ganz unterschiedliche Zielgruppen an
Die Vielfalt der Formate, die es in die nächste Runde des Wettbewerbs geschafft haben, ist beeindruckend. Interaktive Ausstellungen und Escape-Room-Spiele sind dabei, digitale Lernformate und Theateraufführungen. Sie nehmen ganz unterschiedliche Zielgruppen in den Fokus. Das Team der Berliner Hochschule für Technik etwa, will mit dem Lernspiel „WattWelt“ Schüler*innen die Energiewende spielerisch näherbringen. In der „Zukunftswerkstatt Lausitz 2050 - Energie im Fokus" bringt ein Team der TU Dresden Forschende, Bürger*innen und Unternehmer*innen zusammen, um gemeinsam die Herausforderungen der Strukturwandelregion Lausitz zu diskutieren und Visionen für eine nachhaltige Energielandschaft 2050 zu entwerfen. Der „Ausstellungsrave“ der Uni Regensburg wendet sich an Techno-Fans, die tanzend eine Ausstellung zum Thema Zukunftsenergie erkunden können. Wer sich für die Zukunft der Energie in Literatur und Film interessiert, ist beim Projekt „The Art of Energy“ der FAU Erlangen-Nürnberg an der richtigen Adresse. Und Science-Fiction-Fans reisen beim Betreten des Escape Rooms der Uni Bonn in den Weltraum ins Jahr 2051.
Für die Projekt-Teams beginnt nun eine andere Reise – die von der Planung zur Umsetzung der Projekte führt. Die Vorfreude der Teams ist groß: Auf den kreativen Austausch, die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Team und darauf, Erfahrungen in der Wissenschaftskommunikation zu sammeln, wie es ein Mitglied des Projekt-Teams „Chancengleichheit in der Energiewende: Lösungen für einkommensschwache Haushalter“ der Fernuni Hagen formulierte. Der Entwickler des „Planspiel Energiepolitik“ von der Uni Siegen blickt gespannt auf den Einsatz des interaktiven Planspiels an Schulen und das Team des Projektes „Windscope“ der Uni Münster freut sich darauf, gemeinsam mit Studierenden ein Windpark-Exponat zu bauen, das ab September einsatzbereit sein wird.
In den nächsten Wochen wird es außerdem bunt auf dem Instagram-Kanal des Hochschulwettbewerbs. Die Teams übernehmen das Ruder, um sich und ihre Projektideen vorzustellen. Wer neugierig ist, kann die Teams dort auf ihrer Reise begleiten, einen Blick hinter die Kulissen werfen und sich über Fortschritte, kleine und große Erfolge in den Projekten informieren.
Mehr Infos dazu auch auf der Website des Hochschulwettbewerbs: https://www.hochschulwettbewerb.net/