Rookies vernetzen, Skills schärfen, neue Perspektiven gewinnen
Rund 50 junge Wissenschaftskommunikator*innen kamen am 2. Dezember im Rathaus Stuttgart zum Jungen Forum zusammen. Im Vorfeld des Forum Wissenschaftskommunikation 2025 konnten sie sich vernetzen, Skills schärfen und neue Perspektiven gewinnen.
von Simon Esser
Isabella Kessel, Projektkoordinatorin im Fachbereich Wissenschaft und Hochschulen der Landeshauptstadt Stuttgart, hieß die Teilnehmenden willkommen: Das Junge Forum sei „ein fabelhaftes Format für Rookies der Wissenschaftskommunikation“. Frei nach Charles Baudelaire lud sie dazu ein, „täglich ins Unbekannte zu tauchen“. Kathrin Kösters, Futurium, ermunterte die Teilnehmer*innen, sich zu vernetzen: Die Wisskomm-Community sei groß, zugleich aber auch klein: Man begegne sich immer wieder.
In seiner Einführung beschrieb Michael Wingens zentrale Veränderungen der Wissenschaftskommunikation. „Wer versucht, alle zu erreichen, erreicht niemanden richtig“, so Wingens. Zielgruppenspezifische Ansätze seien daher entscheidend, auch wegen veränderter Mediennutzung: Rund ein Drittel der Jugendlichen nutze TikTok als Hauptinformationsquelle. Zudem sei KI in kürzester Zeit zu einem wichtigen Faktor in der Wisskomm geworden. Social Media eröffneten damit Chancen durch niedrigschwellige Reichweite, brächten aber auch Autonomieverluste und Normabhängigkeit mit sich. Impact entstehe nicht nur durch große Reichweite, sondern auch durch kleinere, gezielte Formate – wenn fachliche Grenzen überschritten werden.
Den Kern des Jungen Forums bildeten vier Workshops.
Wie Beteiligung lebendig gelingt, diskutierten die Teilnehmer*innen des Workshops zu partizipativen Formaten – etwa durch die Einbindung von Kunst und Kultur und familienfreundliche Ansätze. Leitgedanke: „Es ist wichtig, das Gespräch herzustellen.“ Beispiele wie unter Stühlen versteckte Diskussionsbriefe zeigten, wie Überraschung Offenheit erzeugt.
Im Workshop „Wisskomm und Politik“ wurde die Rolle von Politikberatung diskutiert. In Elevator Pitches mit kollegialem Feedback erarbeiteten die Teilnehmenden Strategien und testeten Kernbotschaften.
Der Social-Media-Workshop fokussierte auf praktische Kniffe: schnell ins Thema einsteigen, starke Hooks setzen und die ersten Sekunden als entscheidend für Aufmerksamkeit und Algorithmus verstehen. Wichtig seien außerdem Empathie und der konsequente Blick auf den Nutzen fürs Publikum.
Wisskomm mit guten Geschichten, stand im Mittelpunkt des Storytelling-Workshops. Anhand der „7 Basic Plots“ nach Booker wurde gezeigt, wie etwa Heldenreise oder „Wiedergeburt“-Muster funktionieren – und wie Geschichten im Alltag der Zielgruppen verankert werden können.
Vielen Dank an alle Teilnehmer*innen für den schönen Austausch! Wir wünschen euch viel Spaß beim Forum Wissenschaftskommunikation und sehen uns morgen!
Organisiert wird das Junge Forum gemeinsam mit der Landeshauptstadt Stuttgart, dem Futurium und PhDSciCom; gefördert wird es von der Klaus Tschira Stiftung.