Die Highlights von Wisskomm.de im November
Was ist eigentlich los in der Wissenschaftskommunikation? Womit beschäftigt sich die Community? Wer genau macht eigentlich was und auf welcher Basis? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das Portal www.wissenschaftskommunikation.de. Michael Wingens fasst für uns seine ganz persönlichen Highlights aus den unterschiedlichen Bereichen in einer Kolumne zusammen.
von Michael Wingens
Update des Monats
Alles neu macht der November – pünktlich zum diesjährigen Forum Wissenschaftskommunikation stellt die Redaktion ein neues Format unseres Portals vor: das „Wisskomm-Update“. Als Nachfolger des Panoptikums wird das neue Community Briefing für die Wissenschaftskommunikation künftig alle zwei Wochen Neuigkeiten und Trends aus Praxis und Forschung abbilden. Das Format soll variable Elemente wie einen Blick in Social Media, Formatetipps oder Impressionen von Veranstaltungen enthalten und die Community stärker einbinden.
Schwerpunkt des Monats
In unserem neuen Schwerpunkt beschäftigen wir uns mit dem Thema Debattenkultur. David Lanius, Mitbegründer des Forums für Streitkultur, nennt im Interview Sachlichkeit, Relevanz und Präzision als die zentralen Kriterien für eine gute Debatte. Auch Olaf Kramer, Professor für Rhetorik und Wissenschaftskommunikation an der Universität Zürich, reflektiert in unserem Gespräch über Verständigung in gesellschaftlichen Auseinandersetzungen. Eine wichtige Methode gegen Polarisierung sei unter anderem, Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten.
Interview des Monats
In Zeiten gesellschaftlicher Herausforderungen kommt dem Journalismus eine wichtige Rolle zu. Als zu Beginn der Pandemie 2020 große Unsicherheit in der Gesellschaft herrschte, wurde das „Coronavirus-Update“ von NDR Info ins Leben gerufen. Korinna Hennig ist eine von drei Redakteurinnen hinter dem erfolgreichen Podcast. Im Interview berichtet die Journalistin von anfänglichen Herausforderungen, kritischen Stimmen und Lehren für den Wissenschaftsjournalismus.
Gastbeitrag des Monats
Tierversuche haben einen schweren Stand im gesellschaftlichen Diskurs. Ganz wesentlich habe dazu beigetragen, dass die Wissenschaft sich weitgehend aus der gesellschaftlichen Debatte herausgehalten und das Thema ignoriert oder sogar aktiv hat, so Roman Stilling. Der wissenschaftliche Referent für die Informationsinitiative „Tierversuche verstehen“ plädiert in seinem Gastbeitrag dafür, das Thema Tierversuche in der Kommunikation konkreter Forschung nicht zu verschweigen und somit das Tabu zu brechen.
Forschungsergebnis des Monats
Die Stigmatisierung von Krankheitsbildern kann sich negativ auf die Gesundheit auswirken, etwa, indem sie Menschen davon abhält, ärztlichen Rat zu suchen. Britische Forschende haben im Frühjahr 2022 rund 1,8 Millionen Tweets zu fünf verschiedenen gesundheitlichen Themen wie HIV, Diabetes oder Alkoholismus untersucht. Das Ergebnis: Obwohl ein Drittel aller Tweets potenziell stigmatisierende Inhalte enthielt, zeigte die Stichprobe eine größere Präsenz von Anti-Stigmatisierungs-Botschaften und Ratschläge. Welche Schlussfolgerungen die Forschenden daraus ziehen, steht im aktuellen Forschungsrückblick.
Kommunizierender Forschender des Monats
Denkt man an TikTok, fallen einem schnelllebige Kurzvideos mit Tänzen, Lippensynchronisation oder Challenges ein. Woran man eher seltener denkt: Linguistik. Doch genau daran könnte Simon Meier-Vieracker etwas ändern. Der Professor für Angewandte Linguistik erklärt auf seinem preisgekrönten TikTok-Kanal sprachliche Phänomene. Im Interview erklärt er den Reiz an Kurzvideos, warum sich TikTok besonders gut für die Vermittlung linguistischer Inhalte eignet und wie sich sein Umgang mit Anfeindungen gewandelt hat.