Das war das fwk25!
Der zweite Tag des Forums startete mit einer Paneldiskussion über KI in der Wissenschaftskommunikation und endete mit einem skeptisch optimistischen Ausblick.
von Alena Weil und Simon Esser
Welche Rolle kann – und soll – KI künftig in Wissenschaft, Kommunikation und Politik spielen? Der zweite Tag des Forums startete mit einer Paneldiskussion mit Amrei Bahr (Universität Stuttgart), Petra Grimm (Hochschule der Medien Stuttgart) und Petra Olschowski, Wissenschaftsministerin von Baden-Württemberg, moderiert von Journalistin Eva Wolfangel. Ein All-female-Panel. Das sei zum Thema KI nicht selbstverständlich, sagte Moderatorin Wolfangel.
Zunächst geht es um die sozialen Medien. Ministerin Olschowski berichtet, dass ihr Ministerium nicht mehr auf dem Kurznachrichtendienst X sei. Petra Grimm lobt diese Entscheidung: “Ich verbinde das auch mit Haltung, wenn man sich für ein bestimmtes Medium oder dagegen entscheidet.” Auch in der Hochschulkommunikation stelle sich die Frage: Auf welchen Kanälen wollen wir vertreten sein?
Damit verbunden sei auch die Frage, wo man überhaupt noch seriöse, abgesicherte Medieninhalte finde. Diese Frage werde in den nächsten Jahren immer relevanter, glaubt Grimm. Politik und Wissenschaften hätten momentan ein Problem mit der Glaubwürdigkeit.
KI biete hier Chancen, wenn man sie richtig nutze, zum Beispiel für eine zielgruppengerechte Ansprache. Amrei Bahr hält dagegen: KI-generierte Inhalte könnten zu einem Vertrauensverlust bei den Rezipient*innen führen. Petra Olschowski berichtet von ihren Erfahrungen im Gespräch mit Bürger*innen: “So negativ ist die Haltung draußen nicht.” Sie erlebe eine große Aufgeschlossenheit gegenüber Künstlicher Intelligenz, über alle Altersgruppen hinweg. Wichtig sei es, offen und transparent mit dem Instrument KI umzugehen, die positiven Seiten zu nutzen und auf die problematischen Seiten einzugehen, betont Olschowski. Die KI sei ein Tool, um die eigenen Fähigkeiten zu erweitern.
Eva Wolfangel schließt an: In der Geschichte habe man immer wieder eine gewisse Skepsis erlebt, wenn Dinge sich verändern, etwa auch als der Taschenrechner oder der Computer aufkamen. Sei es nicht auch okay, sich Dinge abzunehmen lassen? Und woher wissen wir, welche Fähigkeiten wir brauchen?, will Wolfangel wissen. Darüber nachzudenken, sei die Aufgabe von Wissenschaft und Wissenschafts-Communities, findet Amrei Bahr.
Sie plädiert dafür, sich bestimmte Aufgaben wie das Schreiben von Texten nicht von der KI abnehmen zu lassen. Das Schreiben sei “kein schöner Prozess. Man quält sich manchmal durch.” Aber es sei ein wichtiger Prozess. “Schreiben ist ein Mittel zum Nachdenken”, betont Bahr. Letztlich gehe es nicht nur darum, bestimmte Fähigkeiten für den Beruf auszubilden, sondern es gehe auch um die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit. “Darum eine eigene Stimme zu haben.” Das sei auch eine Voraussetzung für eine funktionierende Demokratie. Mündige Bürger*innen, die das Land mitgestalten.
„Ich glaube, wir haben die richtigen Fragen gestellt“, sagte Benedikt Fecher zum Abschied. Besonders wichtig sei ihm dabei die Haltung gewesen, die das Forum geprägt habe: „Ich glaube, dieser skeptische Optimismus ist etwas, das die Community ausmacht.“ Fecher verband diesen Blick nach vorn mit einem klaren Appell: Kommunikation sei unglaublich wichtig und wichtiger als je zuvor. „Wir können wirklich etwas tun.“
Ines Schwarzbach, Referentin für Wissenschaft und Hochschulen bei der Landeshauptstadt Stuttgart, bedankte sich für die großartige Zusammenarbeit. Sie habe sich gefreut, dass sich der Wissenschaftsstandort Stuttgart bei der Community präsentieren konnte. Zum Abschied sagte sie: „Ich habe fest vor, zum nächsten Forum zu kommen.“
Wir bedanken uns herzlich bei unserem Kooperationspartner Landeshauptstadt Stuttgart für die tolle Zusammenarbeit und für eure Gastfreundschaft. Wird bedanken uns herzlich für die Förderung des Forum Wissenschaftskommunikation 2025 bei der Klaus Tschira Stiftung und der Leibniz-Gemeinschaft.
Wir bedanken uns herzlich bei allen Unterstützern des Forums 2025: academics, Baden-Württemberg Stiftung, Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR), Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH, Universität Stuttgart, Wissenschaftsjahr 2025 – Zukunftsenergie und ZEIT Verlagsgruppe.
Wir wünschen eine gute Heimfahrt und freuen uns schon darauf, Sie und euch beim nächsten Forum wiederzusehen!