Begegnungen mitten im Alltag

Bei strahlendem Spätsommerwetter wurde der Bassinplatz in Potsdam am 13. September 2025 zu einem Ort lebendiger Begegnungen. Das Format „Wissenschaft – und ich?!“ lud Bürger*innen ein, mit Forschenden ins Gespräch zu kommen – unkompliziert, auf Augenhöhe und mitten im Alltag.
von Katharina Stein und Simon Esser
Zwischen Marktständen, Liegestühlen und Kinderspielecke entstanden bei Kaffee und Kuchen offene Dialoge über Nanochemie, Ernährung, seelische Gesundheit und viele weitere Themen, die auf den ersten Blick abstrakt wirken, im Austausch aber unmittelbaren Bezug zum Alltag fanden.
Gesundheit im Fokus
Wie stark Besucher*innen eigene Erfahrungen einbrachten, zeigte sich etwa im Gespräch des Ernährungswissenschaftlers André Kleinridders mit einer älteren Dame. Sie betonte, wie wichtig es sei, selbst aktiv für die eigene Gesundheit zu sorgen – mit gesunder Ernährung und Bewegung im Alter. „Ihre Eigeninitiative war schön zu hören und motivierend“, so Kleinridders. „Diesen Optimismus brauchen wir alle.“

Wissenschaft trifft Innovation
Auch die praktische Relevanz von Forschung rückte ins Zentrum. Sascha Thormann, Geschäftsführer von Potsdam Transfer und verantwortlich für „Angelegenheiten Gründung, Wissens- und Technologietransfer“ an der Universität Potsdam, erinnerte sich an ein Gespräch mit einer Person, die wissen wollte, wie man konkret in regionale Start-ups investieren könne. Für ihn ein eindrückliches Beispiel dafür, „dass die Verbindung zwischen Wissenschaft, Innovation und Bürger*innen nicht nur inhaltlich, sondern auch ganz praktisch gedacht wird.“ Solche Offenheit und Neugier bestärken ihn, „weil sie Räume für Fragen öffnen, die weit über das Alltägliche hinausreichen, und echte Impulse für Mitgestaltung schaffen.“

Forschung für Wachstum und Wohlstand
Neben persönlichen Erfahrungen und praktischen Fragen wurde auch die volkswirtschaftliche Dimension sichtbar. Prof. Jörg Rocholl, Präsident der ESMT Berlin, hob hervor, dass viele Teilnehmende betonten, welch große Rolle wissenschaftliche Erkenntnisse für Wachstum und Wohlstand in Deutschland spielen können. „Die Gespräche haben ermutigt, diesen Nutzen noch stärker sichtbar zu machen“, so Rocholl. „Es wurde deutlich, dass aus wissenschaftlicher Expertise nicht nur neue Ideen entstehen, sondern auch Prozesse, Produkte, Unternehmen und Arbeitsplätze, die der gesamten Gesellschaft zugutekommen.“
Räume für Dialog
Besonders eindrücklich waren für uns die Offenheit und Neugier der Besucher*innen. Ob es um Gesundheit, wirtschaftliche Perspektiven oder persönliche Lebensgeschichten ging – die Gespräche haben gezeigt, dass Wissenschaft mitten im Leben stattfindet.
Veranstaltet wurde der Bürgerdialog von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Hochschulrektorenkonferenz, der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften und Wissenschaft im Dialog, in Kooperation mit der Universität Potsdam. Ein herzliches Dankeschön gilt allen Besucher*innen, die ihre Fragen und Perspektiven eingebracht haben, und den engagierten Wissenschaftler*innen, die ihre Forschung in den Dialog getragen haben.