Start für drei ausgezeichnete Citizen-Science-Projekte
Bürgerwissenschaftliche Projekte aus Hamburg, Saarbrücken und Witten erhalten jeweils 50.000 Euro für die Umsetzung ihrer Ideen
Gesundheit und Wohnen in Hamburg-Veddel, mikrobielle Artenvielfalt im Saarland und Heimatgeschichte in Witten: Das sind die Themen der drei Projekte, die heute im Rahmen des Citizen-Science-Wettbewerbs Auf die Plätze! Citizen Science in deiner Stadt in Berlin ausgezeichnet werden.
Die drei Projekte erhalten für die Umsetzung ihrer Citizen-Science-Konzepte jeweils ein Preisgeld von 50.000 Euro. Gefördert werden Ideen, die zu einem lokalen Thema Bürgerinnen und Bürger zum Mitforschen einladen. Während der einjährigen Umsetzungsphase erhalten die prämierten Projekte Workshops und Schulungen rund um Citizen Science und Wissenschaftskommunikation. Außerdem werden sie in das Citizen-Science-Netzwerk der Plattform Bürger schaffen Wissen sowie in vielfältige Kommunikationsmaßnahmen miteinbezogen.
Der Wettbewerb Auf die Plätze! Citizen Science in deiner Stadt wird von Wissenschaft im Dialog (WiD) und dem Museum für Naturkunde Berlin in enger Zusammenarbeit mit der Citizen-Science-Plattform Bürger schaffen Wissen umgesetzt. Gefördert wird das Verbundprojekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Die ausgezeichneten Projekte:
Community Health – Gesundheit und Wohnen auf der Veddel / Hamburg
Im Projekt „Community Health – Gesundheit und Wohnen auf der Veddel“ erforscht ein Team aus Personen, die auf der Elbinsel Veddel leben und arbeiten, den Zusammenhang von Nachbarschaft, Wohnverhältnissen und Gesundheit. Auf der Grundlage unterschiedlicher Perspektiven und Erfahrungen sollen Kriterien für belastende und schützende Wohnsituationen und deren Einfluss auf die Gesundheit erarbeitet werden. Ziel des Projektes ist es, die Wohnverhältnisse nachhaltig zu verbessern, die Relevanz gemeinsam erfasster lokaler Daten zu stärken sowie die Handlungsfähigkeit der Anwohnerinnen und Anwohner zu fördern.
Einreichende Institutionen: Gruppe für Stadtteilgesundheit und Verhältnisprävention e.V. (Poliklinik Veddel) und Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg
Microbelix – mikrobielle Artenvielfalt im Saarland / Saarbrücken
Das Projekt „Microbelix – mikrobielle Artenvielfalt im Saarland“ untersucht gezielt Räume mit besonders hoher biologischer Diversität. Hierzu sammeln Bürgerinnen und Bürger im Rahmen geführter Touren Bodenproben. Mittels moderner DNA-basierter Labormethoden soll die mikrobielle Artenvielfalt sichtbar gemacht und nach neuen Bakterien gesucht werden, die beispielsweise für die Entwicklung neuer Medikamente wichtig sein könnten. Auch die Auswirkungen des Klimawandels auf die Bodenbakterien sollen erforscht werden. Um die Ergebnisse effektiv zu kommunizieren und die Citizen Scientists miteinander zu vernetzen, ist die Erprobung einer neuen App geplant. Diese soll auch Trainings für die Bürgerinnen und Bürger zu “Biodiversitätsdetektiven” ermöglichen.
Einreichende Institutionen: Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland und Naturlandstiftung Saar
Heimat reloaded: Gemeinsam haben wir das Wir auf den Sockel / Witten
Bei dem Projekt „Heimat reloaded: Gemeinsam haben wir das Wir auf den Sockel“ soll das Wissen der Stadtgesellschaft gebündelt werden, um eine im Depot des Märkischen Museums Witten liegende heimatkundliche Sammlung wiederzubeleben. Dazu werden einzelne Exponate in der Wittener Innenstadt präsentiert und die Bürgerinnen und Bürger zu ihnen befragt: Welcher der alten und weniger alten Schätze ist heute noch von Relevanz? Gibt es zusätzliches Wissen zu den Objekten in der Bevölkerung? Und wo müssen Dinge neu gedeutet werden? Ziel ist es, eine neue, dauerhafte und zeitgemäße stadt- und heimatkundliche Ausstellung zu schaffen. Diese soll möglichst die Geschichte und Identität aller Menschen in Witten abbilden und zukünftig dynamisch und bürgerschaftlich weitergeführt werden.
Einreichende Institutionen: Kulturforum Witten und Verein für Orts- und Heimatkunde in der Grafschaft Mark e.v. mit Sitz im Märkischen Museum
Weitere Informationen zu den ausgezeichneten Projekten sowie zum Wettbewerb: citizenscience-wettbewerb.de
Über den Wettbewerb:
Der Wettbewerb lädt engagierte Akteurinnen und Akteure aus den Bereichen Wissenschaft, Zivilgesellschaft und kommunaler Verwaltung ein, im Verbund Citizen-Science-Aktionen zu entwickeln. Ziel ist es, gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern vor der eigenen Haustür zu forschen. Der Wettbewerb wurde in einem zweistufigen Bewerbungsverfahren durchgeführt: Aus allen Bewerberinnen und Bewerbern wählte die Jury zehn Finalistinnen und Finalisten aus, die jeweils 2.500 Euro zur Weiterentwicklung ihrer Ideenskizzen erhielten. Die drei nun abschließend ausgezeichneten Konzepte erhalten ein Preisgeld von jeweils 50.000 Euro für die Umsetzung ihrer Citizen-Science-Ideen vor Ort. Die Jury setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und kommunaler Verwaltung zusammen und bringt ihre vielfältigen Perspektiven und Praxiserfahrungen ein.
Ihr Kontakt bei Wissenschaft im Dialog (WiD):
Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Dorothee Menhart
Tel.: 030 2062295-55
dorothee.menhart@w-i-d.de
Projektleiterin
Auf die Plätze! Citizen Science in deiner Stadt
Florence Mühlenbein
Tel.: 030 2062295-63
florence.muehlenbein@w-i-d.de