Freiheit neu gedacht: Zwölf Kommunikationsideen junger Forschender ausgezeichnet

Hochschulwettbewerb im Wissenschaftsjahr 2024 – Freiheit: Je 10.000 Euro für Gewinnerteams aus Chemnitz, Detmold, Freiburg, Halle, Jena, München, Nordhausen, Nürnberg, Oldenburg, Passau, Regensburg und Tübingen

Freiheit ist nie selbstverständlich. Demokratische Gesellschaften stehen weltweit unter Druck, auch in Deutschland. Herausforderungen wie die Klimakrise, soziale Ungleichheit oder der erstarkende Rechtspopulismus bedrohen unser freies Zusammenleben. Wie können wir die Demokratie schützen und mehr Freiheit und Teilhabe für alle schaffen? Und wie können wir wissenschaftliche Debatten über Freiheit und Demokratie in die Gesellschaft tragen? Das zeigen junge Forschende im Hochschulwettbewerb 2024. Aus knapp 160 Einreichungen im Wissenschaftsjahr 2024 – Freiheit hat die Jury die besten zwölf Projektideen ausgezeichnet. Die Gewinnerteams erhalten jeweils 10.000 Euro Preisgeld, mit dem sie ihre Ideen bis Ende des Jahres umsetzen können.

Die prämierten Kommunikationsideen spiegeln zugleich die große thematische Vielfalt des Wissenschaftsjahres 2024 wider. Mit dabei sind etwa Projekte zu den Themen Freiheitsentzug, Wohnungslosigkeit oder zum Aufwachsen auf dem Dorf. Aber auch die Klimakrise, Artenschutz sowie die koloniale Vergangenheit Deutschlands werden verhandelt. Dabei setzen die Teams jeweils auf unterschiedliche Kommunikationsformate - von der Webserie über ein Kartenspiel bis zur interaktiven Ausstellung. Die zwölf erfolgreichen Teams verteilen sich regional über ganz Deutschland. Besonders stark vertreten sind in diesem Jahr die ostdeutschen sowie die bayerischen Hochschulen mit jeweils vier ausgezeichneten Projekten.

Für die Gewinnerinnen und Gewinner beginnt nun die Umsetzungsphase ihrer Ideen. Begleitend besuchen sie Schulungen und Veranstaltungen von Wissenschaft im Dialog, bei denen sie sich auch untereinander vernetzen können. Los geht es Mitte März mit einem Auftakt-Workshop zum Thema Wissenschaftskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit. Im Laufe der Monate folgen weitere Workshops, unter anderem zu den Themen Social Media, Storytelling und Veranstaltungsorganisation. Über ihre Fortschritte, Schwierigkeiten und Highlights bei der Projektumsetzung informieren die Teams regelmäßig auf Instagram und der Webseite des Hochschulwettbewerbs: www.hochschulwettbewerb.net.

Der Hochschulwettbewerb wird jährlich von Wissenschaft im Dialog (WiD) in Kooperation mit dem Bundesverband Hochschulkommunikation und der Hochschulrektorenkonferenz ausgerufen und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Wissenschaftsjahres gefördert.

Das sind die Gewinnerinnen und Gewinner
(Die Nennung erfolgt in alphabetischer Reihenfolge der Hochschulstandorte. Die genannten Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner sind Pressekontakte.)

Chemnitz
TU Chemnitz

Kontakt: Mario Steinebach | Leiter Pressestelle und Crossmedia-Redaktion | mario.steinebach@rektor.tu-chemnitz.de | 0371 531 31658
Freiheit und Freiheitsentzug
Welche Einstellungen und welches Verständnis von (individueller) Freiheit haben Strafgefangene? Das möchte das Projekt „Freiheit und Freiheitsentzug“ in Interviews mit Strafgefangenen ergründen. Die Interviews werden von Schauspielerinnen und Schauspielern nachgestellt. Die Aufnahmen werden im Rahmen einer interaktiven Ausstellung präsentiert, die sich künstlerisch und wissenschaftlich mit dem Thema Freiheit und Freiheitsentzug auseinandersetzt. So möchte das Projekt zu einem Dialog über die scheinbare Selbstverständlichkeit von Freiheit und ihren Entzug aufrufen.

Detmold
Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe

Kontakt: Harald Fichtner | Pressesprecher | harald.fichtner@th-owl.de | 05261 702 5061
Ein Kornfeld in der Jugend
Freiheit liegt in ländlichen Gegenden oft so weit entfernt wie die nächstgelegene Autobahn – und die ist oft sehr weit weg. Die interaktive Webserie „Ein Kornfeld in der Jugend” erforscht, was Freiheit für Dorfjugendliche bedeutet. Sie zeigt, wie Freiheit und ihre Einschränkung hier im Gegensatz zum urbanen Raum erlebt werden. Im Fokus steht der Wert von Freiheit in der Gesellschaft. Im Vorfeld der Aufnahmen werden authentische Interaktionen der Zielgruppen vor Ort eingefangen und mit Methoden der qualitativen Sozialforschung sowie ethnografischen Methoden ausgewertet. Die Ergebnisse dienen als Grundlage für die Handlung der Serie.

Freiburg
Hochschule für Musik Freiburg

Kontakt: Ben Klaußner | Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | b.klaussner@mh-freiburg.de | 0761 31915 53
pflaster:sound
„pflaster:sound“ – Musik – Resilienz – Freiheit ist ein Projekt von Studierenden und Lehrenden der Musikphysiologie an der Hochschule für Musik Freiburg. In Workshops mit Straßenmusikerinnen und -musikern beschäftigt sich das Projektteam mit den positiven Effekten des Musizierens. Dabei sollen unter anderem Erklärvideos zum Thema „Musik – Resilienz – Freiheit“ entwickelt werden. Im Rahmen des Projekts wird außerdem die Bedeutung von Musik und Freiheit im öffentlichen Raum diskutiert. Ein musikalischer Flashmob in Freiburg soll die Stadtgesellschaft zum Mitmusizieren und zum Austausch einladen.

Halle
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Kontakt: Manuela Bank-Zillmann | Pressesprecherin | presse@uni-halle.de | 0345 55 21004
escape from freedom
Der Escape Room „Escape from freedom“ fördert eine kritische Auseinandersetzung mit dem (neo-)liberalen Freiheitsverständnis. Dabei wird die Frage reflektiert, was Freiheit gesellschaftlich und persönlich bedeutet und welche Konsequenzen bestimmte Freiheitsvorstellungen haben. In drei thematisch gestalteten Räumen setzen sich Teilnehmende ab 12 Jahren anhand von Rätseln mit den Folgen und Krisen der individualistisch betonten Freiheit spielerisch auseinander. Das Projekt wird an kulturelle Aktivitäten der Stadt angegliedert und in Halle erlebbar sein.

Jena
Friedrich-Schiller-Universität Jena

Kontakt: Axel Burchardt | Leiter Bereich Presse und Information | axel.burchardt@uni-jena.de | 03641 9401421
Koloniale (Un)freiheiten - Freiheit und Knechtschaft in Deutsch-Ostafrika. Eine Fotoausstellung
Was bedeutet Freiheit in einer postkolonialen Welt? Inspiriert durch den Nachlass seines Ur-Urgroßvaters Theodor Schneemann, einem ehemaligen Soldaten in der Kolonie Deutsch-Ostafrika, erforscht der Masterstudent Nicolai Messerschmidt diese Thematik auf vielfältige Weise: So präsentiert seine Ausstellung im Stadtlabor Göttingen einige der über 100 erhaltenen Fotografien aus jener Zeit. Im Rahmen des Projekts wird zudem der postkoloniale Stadtrundgang in Jena um eine Station zum Fall Schneemann ergänzt. Darüber hinaus ist ein Workshop mit Forschenden aus Tansania geplant, der die Stadtgesellschaft zur Diskussion über Kolonialismus und Postkolonialismus in Göttingen einlädt.

München
Ludwig-Maximilians-Universität München

Kontakt: Claudia Russo | Leitung Kommunikation und Presse | presse@lmu.de | 089 2180 2706
Freiheits(w)orte
Unter der Überschrift „Freiheits(w)orte" führt das Projekt an ausgewählte Orte in München. Dabei beschäftigt es sich aus zwei Perspektiven mit dem Verhältnis von Literatur und Freiheit: Einerseits geht es um Freiheit in der Literatur. Andererseits um Orte, die zeigen, dass Literatur (un)frei war und ist. Das Projekt organisiert Pop-Up-Lesungen, die im Rahmen eines literarischen Stadtspaziergangs durch München stattfinden. Texte und Orte werden in einem Workshop gemeinsam mit Studierenden und Münchner Schülerinnen und Schülern vorbereitet. Die Inhalte werden digital aufbereitet, sodass sie für alle Interessierten zusätzlich online abrufbar sind.

Nordhausen
Hochschule Nordhausen

Kontakt: Nadine Luschnat | Leiterin Marketing | nadine-kathrin.luschnat@hs-nordhausen.de | 03631 420 113
Mehr Freiheit für Wildtiere, Freiheitsverlust für uns Menschen?
Wie kann der Artenschutz mit konkurrierenden gesellschaftlichen Interessen in Einklang gebracht werden? Wie können Wildtiere und Menschen friedlich zusammenleben? Diesen Fragen widmet sich das Projekt „Mehr Freiheit für Wildtiere, Freiheitsverlust für uns Menschen?” und lädt Bürgerinnen und Bürger zum Dialog ein. Im Rahmen von fiktiven Gerichtsverhandlungen haben Schülerinnen und Schüler sowie die interessierte Bevölkerung die Gelegenheit, die Diskussion rund um die Freiheit der Wildtiere mitzuverfolgen und mitzugestalten.

Nürnberg
Akademie der Bildenden Künste Nürnberg

Kontakt: Petra Meyer |Hochschulkommunikation | meyer@adbk-nuernberg.de | 0911 9404 134
Owning the Fractures
Wie hängen persönliche Freiheit und Verantwortung zusammen? Das Kollektiv „Planetary Intimacies” befasst sich in einer interaktiven Ausstellung mit schmelzenden Gletschern. Daten des Klimawandels werden dabei künstlerisch übersetzt und so für das Publikum erfahrbar. Dadurch entsteht eine persönliche Verbindung, die Umweltdaten allein nicht bieten können. Die Ausstellung lädt Besucherinnen und Besucher zugleich zur Diskussion über Freiheit und Verantwortung ein. Dabei gesammelte Gedanken und Ideen werden verschriftlicht und in einer Zeitkapsel verankert, die abschließend in den Riss eines Gletschers in den Alpen versenkt wird.

Oldenburg
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

Kontakt: Dr. Corinna Dahm-Brey | Leiterin Stabsstelle Presse & Kommunikation | corinna.dahm@uol.de | 0441 798 2892
Wohnungslosigkeit als Freiheitsberaubung
Das Projekt „Wohnungslosigkeit als Freiheitsberaubung” möchte auf die soziale Ungerechtigkeit von Obdachlosigkeit aufmerksam machen und Lösungsansätze entwickeln. In regelmäßig stattfindenden Workshops werden wissenschaftliche Analysen sowie persönliche Geschichten wohnungsloser Menschen in Form von Filmen und Ausstellungen gezeigt. Dabei werden obdachlose Menschen aktiv in das Projekt mit einbezogen. Ziel ist es, die gesellschaftliche Wahrnehmung von Obdachlosigkeit zu verändern und eine inklusive, gerechtere Gesellschaft zu fördern.

Passau
Universität Passau

Kontakt: Barbara Weinert | Leiterin Pressestelle | barbara.weinert@uni-passau.de | 0851 509 1450 und Nicola Jacobi | Leiterin Pressestelle | nicola.jacobi@uni-passau.de | 0851 509 1434
PASSAUtonomy
PASSAUtonomy entdeckt eine alte Idee neu: Frei sind wir, wenn wir uns selbst Gesetze geben können. Schülerinnen und Schüler, Bürgerinnen und Bürger und Universitätsangehörige diskutieren, wie aktuell diese Idee des Philosophen Immanuel Kant in dessen 300. Geburtsjahr und dem Wissenschaftsjahr 2024 ist. Dafür organisiert das Projekt Schulworkshops, Gesprächsrunden im Biergarten sowie eine interaktive Ausstellung in der Uni Passau.

Regensburg
Universität Regensburg

Kontakt: Bastian Schmidt | Präsidialabteilung Bereich Kommunikation & Marketing | presse@ur.de |0941 9435566
umFREIb! – Karten Assoziationsspiel zu den Flugblättern der Weißen Rose
„Es lebe die Freiheit!” waren die letzten Worte von Hans Scholl – ein Leitmotiv, das die Flugblätter der Weißen Rose durchdringt. Im interaktiven Karten-Assoziationsspiel „umFREIb!” wird dieses Leitmotiv spielerisch aufgegriffen und reflektiert. So können Teilnehmende die Bedeutung von Freiheit anhand der Flugblätter der Weißen Rose erleben. Das Spiel richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene und stärkt das inhaltliche Bewusstsein für das Thema ebenso wie ein Gefühl für Sprache und Metaphorik. Darüber hinaus werden die Spielerinnen und Spieler dazu angeregt, über ihr eigenes Freiheitsverständnis nachzudenken.

Tübingen
Eberhard Karls Universität Tübingen

Kontakt: Antje Karbe | Stabsstelle Hochschulkommunikation | presse@uni-tuebingen.de | 07071 2976789
LITERATUR FÜR ALLE!
„LITERATUR FÜR ALLE!” ist ein Festival, das Literatur als eine einzigartige Form der Welt- und Gegenwartserkenntnis betrachtet. Das Projektteam möchte Literatur für alle zugänglich machen und gleichzeitig die Möglichkeiten des Wissenstransfers durch Literatur erkunden, um die Potenziale für einen breiten gesellschaftlichen Diskurs aufzuzeigen. Universitäres Wissen soll in interaktiven Formaten und an ungewöhnlichen Orten mit der Gesellschaft geteilt werden. Dabei sollen insbesondere Menschen angesprochen werden, die in ihrem Alltag von akademischen Orten ausgeschlossen sind. Interaktion und Inklusion sind die Kerngedanken des Festivals.

Weitere Informationen zum Wettbewerb: hochschulwettbewerb.net/2024

Informationen zum Wissenschaftsjahr 2023 – Unser Universum: wissenschaftsjahr.de/2023/

Ihr Kontakt bei Wissenschaft im Dialog (WiD):
Projektmanagement Hochschulwettbewerb
Gesa Hengerer
Tel.: 0171 9216713
gesa.hengerer@w-i-d.de

Kommunikation Hochschulwettbewerb
Alena Weil
Tel.: 030 2062295-7612
alena.weil@w-i-d.de