Den Kosmos erlebbar machen: 15 Kommunikationsideen zum Thema Weltall ausgezeichnet

Hochschulwettbewerb im Wissenschaftsjahr 2023 – Unser Universum: Je 10.000 Euro für Gewinnerteams aus Berlin, Erlangen-Nürnberg, Essen, Frankfurt, Heidelberg, Hof, Ilmenau, Kleve, München, Passau, Rostock, Würzburg und Zeuthen.

Die unendlichen Weiten des Weltalls beflügeln unsere Vorstellungskraft und sind doch für uns Menschen kaum zu begreifen. Wie lässt sich Forschung rund ums Thema Universum gut kommunizieren? Das zeigen junge Forschende im Hochschulwettbewerb 2023. Aus über 70 Einreichungen im Wissenschaftsjahr 2023 – Unser Universum hat die Jury die besten 15 Projektideen ausgezeichnet. Mit jeweils 10.000 Euro Preisgeld können die Gewinnerteams nun ihre Ideen bis Ende des Jahres in die Praxis umsetzen. 

Vom Brettspiel bis zur VR-Anwendung, von der Ausstellung bis zum DIY-Experiment: Die ausgezeichneten Projekte nähern sich dem Thema Weltall auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Auch die thematische Bandbreite ist groß. Sie reicht von sehr aktuellen Problemen der Raumfahrt, etwa der zunehmenden Vermüllung unseres Erdorbits, bis hin zur Frage nach der Bewohnbarkeit von Exoplaneten oder einer virtuellen Reise zu einem Schwarzen Loch. Die Teams verteilen sich regional über ganz Deutschland, mit acht Gewinnerprojekten sind in diesem Jahr vor allem die bayerischen Hochschulen stark vertreten. 

Für die Gewinnerinnen und Gewinner beginnt nun die Umsetzungsphase ihrer Ideen. Begleitend besuchen sie Schulungen und Veranstaltungen von Wissenschaft im Dialog, bei denen sie sich auch untereinander vernetzen können. Los geht es Anfang März mit einem Auftakt-Workshop zum Thema Wissenschaftskommunikation, Öffentlichkeitsarbeit und Social Media. Am Ende des Jahres werden die Projekte schließlich ein weiteres Mal begutachtet und bewertet, welche Teams das Thema Universum besonders kreativ und zugänglich vermittelt haben. Über ihre Fortschritte, Schwierigkeiten und Highlights bei der Projektumsetzung informieren die Teams regelmäßig auf dem Blog des Hochschulwettbewerbs: www.hochschulwettbewerb.net

Der Hochschulwettbewerb wird jährlich von Wissenschaft im Dialog (WiD) in Kooperation mit dem Bundesverband Hochschulkommunikation und der Hochschulrektorenkonferenz ausgerufen und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Wissenschaftsjahres gefördert. 

Das sind die Gewinnerinnen und Gewinner:
(Die Nennung erfolgt in alphabetischer Reihenfolge der Hochschulstandorte. Die genannten Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner sind Pressekontakte.)

Berlin
Universität der Künste Berlin
Kontakt: Claudia Assmann | Leitung Presse/Kommunikation | p-k@intra.udk-berlin.de | 030 3185 2456
Conjunktion
Das Projekt entwickelt eine interaktive Multimedia-Installation, die sich mit dem zunehmenden Problem des Weltraumschrotts beschäftigt. Statt Sterne und Planeten wird in einer Kuppelprojektion der Weltraummüll, der unsere Erde umkreist, visualisiert und verklanglicht. Dabei werden wiederkehrende Konstellationen als neue menschengemachte Sternbilder ermittelt und so potentielle Geschichten über die Zukunft unseres Planeten erzählt.  

Erlangen-Nürnberg
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Kontakt: Blandina Mangelkramer | Leitung Stabsstelle Presse und Kommunikation | blandina.mangelkramer@fau.de | 09131 85 70210
Science-Fiction oder Spekulativer Feminismus? Partizipatives Storytelling entwickelt vielfältige Utopien einer Erschließung des Weltraums
Ziel des studentischen Projekts der FAU Erlangen-Nürnberg ist es, vielfältige Perspektiven auf die Erschließung des Alls zu erarbeiten. In einem zweitätigen Workshop setzen sich junge Erwachsene aus unterschiedlichen Hintergründen kritisch mit Utopien einer Erschließung des Weltraums auseinander und stellen Fragen zu Machtungleichheit und Exklusionen. In einem partizipativen Prozess arbeiten sie mithilfe der kreativen Methode „feministisches storytelling“ eigene Ideen dazu aus, wie sie als Individuen und Teil eines Kollektivs mit dem Kosmos in Beziehung treten möchten.  

Erlangen-Nürnberg / Würzburg
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg / Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Kontakt: Blandina Mangelkramer | Leitung Stabsstelle Presse und Kommunikation FAU| blandina.mangelkramer@fau.de | 09131 85 70210 | Gunnar Bartsch | stellvertretende Leitung der Pressestelle | gunnar.bartsch@uni-wuerzburg.de | 0931 31 82172
Virtuelle Expedition zum Schwarzen Loch
Wie könnte eine Expedition zu einem Schwarzen Loch aussehen? Das möchte das Projekt mithilfe einer Virtual Reality-Anwendung zeigen. Dabei werden Daten aus der Forschung eingebunden, um die Eigenschaften eines Schwarzen Lochs virtuell erfahrbar zu machen. Die VR-Anwendung kommt bei Science Festivals und Museen zum Einsatz und wird zusätzlich Open Source angeboten. 

Essen
Folkwang Universität der Künste
Kontakt: Maiken-Ilke Groß | Leitung Stabsstelle Hochschulkommunikation | presse@folkwang-uni.de | 0201 4903 105
Spacesthetics. Ein Citizen-Science-Projekt an der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft
„Spacesthetics“ ist ein transdisziplinäres Forschungsprojekt an der Schnittstelle von Wissenschaft und Kunst, das Interessierte zur Durchführung eigener künstlerischer Forschungsprojekte zum Thema Universum befähigen soll. In mehreren Inputsitzungen wird den Teilnehmenden der Themenkomplex aus ästhetischer und naturwissenschaftlicher Perspektive nähergebracht. Anschließend erarbeiten sie gemeinsam mit Expertinnen und Experten eigene Forschungsprojekte, in denen sie das Universum mit künstlerischen und wissenschaftlichen Mitteln untersuchen.

Frankfurt am Main
Hochschule Macromedia Frankfurt
Kontakt: Dr. Inga Heins | Pressekontakt | i.heins@macromedia.de | 089 544151184
Der Weltraum, unendliche Weiten.
Die unendlichen Weiten des Alls sind für uns nur schwer vorstellbar. Das Projekt der Hochschule Macromedia hat zum Ziel, Darstellungsformen zu erforschen, um astronomische Entfernungen visuell zu kommunizieren. Hierbei werden verschiedene crossmediale Ansätze verfolgt, wie beispielsweise die Entwicklung von Augmented Reality-Anwendungen in Kooperation mit arplace.io, die Produktion von Print-/Spiel-Produkten sowie die Umsetzung von Videospielen. Die entwickelten Prototypen sollen im Rahmen von Abendveranstaltungen an der Volkssternwarte der Astronomischen Gesellschaft Orion e.V. in Bad Homburg einem breiten Publikum vorgestellt werden.

Heidelberg
Heidelberger Institut für Theoretische Studien (HITS)
Kontakt: Angela Michel | Communications | angela.michel@h-its.org | 06221-533329
Habitable
„Habitable“ möchte spielerisch die Bewohnbarkeit von Planeten erklären und zugleich auf den kritischen Zustand der Erde aufmerksam machen. Dafür entwickelt das Projektteam ein Brettspiel für Familien, in dem Spielende Exoplaneten erforschen und einen bewohnbaren Planeten erschaffen können. Das Spiel wird gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern entwickelt, die es im Rahmen von Spieleabenden testen. Das Team am Heidelberger Institut für Theoretische Studien (HITS) besteht aus Forschenden im Bereich stellare Astrophysik, die mit dem Haus der Astronomie in Heidelberg kooperieren.

Hof
Hochschule für angewandte Wissenschaften Hof
Kontakt: Rainer Krauß | Leitung Hochschulkommunikation / Pressesprecher | rainer.krauss@hof-university.de | 09281 409 3006
Ernährung der Zukunft durch nachhaltige Lebensmittelproduktion
In standortunabhängigen, wasser- und nährstoffeffizienten Systemen können nahezu überall essbare Pflanzen angebaut werden – auch im Weltall. Das Projekt der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hof möchte anhand eines interaktiven Feldversuchs belegen, dass Hydroponik ein praktikabler Baustein in der Zukunft unserer Lebensmittelversorgung sein kann. Dafür werden Tandems aus Studierenden und Grundschulkindern gemeinsam Versuche durchführen, deren Ergebnisse online und in einer Fachzeitschrift veröffentlicht werden sollen. 

Ilmenau
Technische Universität Ilmenau (TUIL)
Kontakt: Marco Frezzella | Pressesprecher | marco.frezzella@tu-ilmenau.de | 03677 695003
Digitale Astronaut:in – Außenbordeinsatz im Weltall
Welche Erfahrungen machen Astronautinnen und Astronauten bei einem Außenbordeinsatz im Weltall? Das möchte die TU Ilmenau mit einer Virtual Reality-Anwendung erlebbar machen. Sie soll für zwei Personen realisiert werden, bei der eine Person als virtuelle Astronautin Einsätze außerhalb der Internationalen Raumstation absolviert. Die andere Person hat die Aufgabe, sie dabei anzuleiten. So sollen die Herausforderungen des kooperativen Arbeitens und die Einschränkungen in der Wahrnehmung, die eine Astronautin im All erlebt, vermittelt werden. Zudem erhalten Teilnehmende die Möglichkeit, hinter die Kulissen eines VR-Systems zu blicken und die dahinterliegende Technik zu verstehen.

Kleve
Hochschule Rhein-Waal
Kontakt: Victoria Grimm | Teamleiterin Hochschulkommunikation und -marketing | victoria.grimm@hochschule-rhein-waal.de | 02821 806739697
Astro Day’n’Night Path
Unter dem Titel „Astro Day’n’Night Path“ entwickelt das Projektteam einen Abenteuerpfad, der das Universum interaktiv und spielerisch begreifbar macht und sowohl tagsüber als auch nachts begehbar ist. Entlang des Pfads werden Lern- und Wissensstationen aufgebaut, die über Planeten sowie den Sternenhimmel informieren. Ergänzt werden sie durch verschiedene Citizen-Science-Experimente, die die Bürgerinnen und Bürger während der Wanderung selbst durchführen können. Zusätzlich wird es ein digitales Informationsangebot geben, etwa Videos, in denen die Experimente erklärt werden.

München
Ludwig-Maximilians-Universität München / Universität der Bundeswehr München
Kontakt: Claudia Russo | Leitung Kommunikation und Presse | presse@lmu.de | 089 2180-3423 | Michael Brauns | Pressesprecher | michael.brauns@unibw.de | 089 6004-2004
Space Memes X Schule
Memes sind eine etablierte Kommunikationsform in den sozialen Medien, die sich von einem reinen Unterhaltungsformat zu einem ernstzunehmenden Format der Wissensvermittlung entwickelt hat. Das Projekt „Space Memes X Schule“ möchte das didaktische Potenzial von Memes zum Thema Universum offenlegen. In einer Online-Fortbildung werden Lehrkräfte aus linguistischer Sicht an den Gegenstand herangeführt und lernen, wie sie Memes im Unterricht einsetzen können. Begleitend wird ein Meme-Wettbewerb stattfinden, der zur Auseinandersetzung mit dem Thema anregt. „Space Memes X Schule“ ist ein Kooperationsprojekt zwischen der Germanistischen Linguistik und Sprachdidaktik an der LMU München und dem Institut für Raumfahrttechnik an der Universität der Bundeswehr München.

München
Technische Universität München (TUM)
Kontakt: Andreas Huber | Pressereferent | huber.a@tum.de | 089 289 10510
Open Source Clinostat: Essen wachsen lassen wie die Astronauten
Die Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft für Raketentechnik und Raumfahrt (WARR e.V.) an der TU München arbeitet an den verschiedensten Projekten rund um das Thema Weltraum. Mit „Open Source Clinostat“ möchte das Team Weltraumexperimente für zuhause ermöglichen. Dafür nutzt es Klinostaten, mit denen die Effekte der Schwerelosigkeit auf biologische Proben wie beispielsweise Pflanzensamen nachgestellt werden können. Das Grundprinzip ist einfach: Ein Motor dreht die Probe langsam um die eigene Achse, sodass der Pflanzensamen nicht mehr die Schwerkraft zur Bestimmung der Wuchsrichtung nutzen kann. Das Projektteam wird Tutorials zum Bauen eigener Klinostaten sowie Anleitungen und Anregungen für Experimente zur Verfügung stellen. Zusätzlich werden Workshops an Schulen im Münchner Raum angeboten.

Passau
Universität Passau
Kontakt: Barbara Weinert | Kommunikation und Marketing | Barbara.Weinert@uni-passau.de | 0851 509 1450 | Nicola Jacobi | Kommunikation und Marketing | Nicola.Jacobi@uni-passau.de | 0851 509 1450
Codeversum: Entdecke das Universum mit Code
Programmieren macht einen wesentlichen Teil des Arbeitsalltags in der Astrophysik aus. Im Rahmen des Projekts „Codeversum: Entdecke das Universum mit Code“ nutzen Kinder die populäre Pogrammiersprache „Scratch“, um eigene kosmische Spiele zu implementieren. Dabei erlernen sie grundlegende Programmierkonzepte, zugleich wird spielerisch Wissenswertes über das Universum vermittelt.

Rostock
Universität Rostock
Kontakt: Dr. Kirstin Werner | Leitung Stabsstelle für Presse und Kommunikation | kirstin.werner@uni-rostock.de | 0381 498-1013
Neugestaltung des Planetenwegs Warnemünde
Der Planetenweg Warnemünde informiert auf sechs Kilometern über unser Sonnensystem und ist der einzige Planetenweg in Mecklenburg-Vorpommern. Das Projektteam vom Institut für Physik der Universität Rostock möchte ihn in Kooperation mit den Initiatoren des Planetenwegs vom Astronomischen Verein Rostock e.V. als Lehrpfad für die Öffentlichkeit modernisieren, weiterentwickeln und zum Dialog über aktuelle astrophysikalische Forschung in und um Rostock anregen. Dabei sollen unter anderem neue Informationstafeln mit QR-Codes sowie künstlerische 3D-Planetenmodelle aufgestellt werden. Ergänzend wird es einen Audioguide und eine Website mit dynamischen Inhalten, etwa zu aktuell sichtbaren Planeten, geben. Zur Eröffnung sind ein sportlicher Planetenlauf und ein Vortrag geplant.

Würzburg
Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Kontakt: Dr. Esther Knemeyer-Pereira | Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | esther.knemeyer@uni-wuerzburg.de | 0931 31 86002
Radio.Galaxie – Mach Dir Dein eigenes Bild!
Das Projektteam der Universität Würzburg entwickelt ein digitales Spiel, in dem die Nutzerinnen und Nutzer mit Radioteleskopen arbeiten und mehrere Teleskope zusammenschalten müssen, um ein scharfes Bild einer Galaxie zu erhalten. Mit diesem Gamification-Ansatz kann die Methode der Radiointerferometrie spielerisch erkundet werden. So wird beispielsweise nachvollziehbar, wie das Bild des Schwarzen Loches im Zentrum der Milchstraße entstanden ist. 

Zeuthen
Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY
Kontakt: Ulrike Behrens | Leitung Kommunikation | ulrike.behrens@desy.de | 033762 7 7201
Astronomie zum Anfassen
Blinde und sehbeeinträchtigte Personen haben oft keine Möglichkeit, Astronomie unmittelbar zu erfahren. Das Projekt möchte die Faszination Weltall mit diesen Menschen teilen. Dafür werden aktuelle Forschungsergebnisse in 3D-Modelle umgewandelt, die direkt ertastet werden können. Die Modelle werden gemeinsam mit der Zielgruppe entwickelt und zu einer Ausstellung zusammengefasst. Die Ergebnisse werden beim International Cosmic Day (ICD) präsentiert, der von DESY koordiniert wird.

Ihr Kontakt bei Wissenschaft im Dialog (WiD):

Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Dorothee Menhart
Tel.: 030 2062295-55
dorothee.menhart@w-i-d.de

Projektleitung Wissenschaftsjahre
Martin Gora
Tel.: 030 2062295-61
martin.gora@w-i-d.de