Wisskolumm – die Kolumne von Wisskomm.de
Was ist eigentlich los in der Wissenschaftskommunikation? Womit beschäftigt sich die Community? Wer genau macht eigentlich was und auf welcher Basis? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das Portal www.wissenschaftskommunikation.de. Projektleiter Michael Wingens fasst für uns seine ganz persönlichen Highlights aus den unterschiedlichen Bereichen in einer Kolumne zusammen.
Interview des Monats
Die COVID-19 Pandemie führte zu einem Übermaß an angebotenen Informationen, kurz, zu einer „Infodemie“. Entscheidend für eine Infodemie ist nicht, ob die Informationen richtig oder falsch sind, sondern ihre schnelle und massenhafte Verbreitung. Sonia Boender erklärt im Interview ihre Rolle als Infodemic Manager am Robert Koch Institut und was sie Wissenschaftler*innen rät, die über riskante Themen kommunizieren.
Gastbeitrag des Monats
Im April 2022 wurden die EU-Zulassungsverfahren für genveränderte Pflanzen erleichtert. Wissenschaftler*innen, die zu Gentechnikverfahren forschen und EU-Institutionen beraten, sahen sich Vorwürfen des Interessenkonflikts und der Käuflichkeit durch die Saatgutindustrie ausgesetzt. Elisabeth Does, Dorothea Kaufmann und Kevin Roth vom Grünen Netzwerk Evidenzbasierte Politik erklären im Gastbeitrag, was die Anschuldigungen für die Wertschätzung von Forschenden und das Vertrauen in Wissenschaft bedeuten.
Projekt des Monats
Mit der App Flora Incognita können Menschen automatisch Pflanzen bestimmen. Das Projekt der Technischen Universität Ilmenau und des Max-Planck-Institutes für Biogeochemie soll Nutzer*innen für Artenschutz und Biodiversität sensibilisieren. Die Projektbeteiligten Anke Bebber und Michael Rzanny berichten im Interview über Herausforderungen bei der Entwicklung und welchen Nutzen die entwickelten Algorithmen für die Biodiversitätsforschung haben.
Impuls des Monats
Ende 2022 wurde der Public-Engagement-Kodex vorgestellt. Mit dem Kodex geht ein großer Anspruch einher: Er soll als Leitbild für Personen dienen, die den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft gestalten. Die Organisator*innen Rebecca Beiter und Patrick Klügel erläutern im Interview die Bedeutung des Kodex, das Verhältnis von Public Engagement und Wissenschaftskommunikation und warum es sich hierbei um einen „radikalen Kommunikationsansatz“ handelt.
Forschungsergebnis des Monats
Ändern sich angesichts der Klimakrise die gesellschaftlichen Erwartungen an Klimawissenschaftler*innen, Klimajournalist*innen und Bürger*innen? Im Forschungsrückblick besprechen wir u.a. die Studie von Peter Busch Nicolaisen. Der Wissenschaftler von der Aarhus University hat zu dieser Leitfrage Fokusgruppen-Gespräche durchgeführt. Einig waren sich die Teilnehmer*innen vor allem darüber, dass Klimawissenschaftler*innen ihre Forschung der Öffentlichkeit vermitteln sollen. Kontrovers diskutiert wurde hingegen die Frage, wie sich Klimajournalist*innen in ihrer Berichterstattung positionieren sollten. Die vorherrschende Einschätzung war, dass sie eher beschreibend als präskriptiv arbeiten sollten. Auch die Rolle der Bürger*innen war umstritten: Während die eine Seite Bürger*innen von jeglicher Informationsbeschaffungspflicht hinsichtlich des Klimawandels lossprach, befand die andere, etwa gleich große Seite, es sei eine Bürgerpflicht, sich über die Klimasituation auf dem Laufenden zu halten.
Profil des Monats
Für Mirko Drotschmann alias „MrWissen2go“ glich der Weg in die Wissenschaftskommunikation einem Karriere-Bällebad, in das er hineinfiel, ohne es vorher geplant zu haben. Im Profil gibt der Wissenschaftsjournalist und YouTuber Tipps für den Start eines YouTube-Kanals mit wissenschaftlichen Inhalten und verrät, was sein größter Wunsch für die Zukunft der Wissenschaftskommunikation ist.