DiPubHealth Workshop
Welche Gesundheitsthemen werden kontrovers diskutiert und wie können sie diskurssensibel kommuniziert werden? Mit dieser Frage beschäftigten sich rund 20 Teilnehmende aus der kommunalen Gesundheitsförderung in einem Co-Creation Workshop des Projektes DiPubHealth.
Welche Gesundheitsthemen werden kontrovers diskutiert und wie können sie diskurssensibel kommuniziert werden? Mit dieser Frage beschäftigten sich rund 20 Teilnehmende aus der kommunalen Gesundheitsförderung in einem Co-Creation Workshop des Projektes DiPubHealth. Ziel war es, zu erörtern, wie die Forschung über Public-Health-Diskurse dazu beitragen kann, die Kommunikation zu kontrovers diskutierten Gesundheitsthemen im Arbeitsalltag der Praktiker*innen zu verbessern und erste Formate dafür zu skizzieren.
Dabei sind es ganz unterschiedliche Ebenen, auf denen Themen kontrovers diskutiert werden. Beim Umgang mit Demenz etwa beobachten die Teilnehmenden weitgehenden Konsens in der Forschung. Die Kontroverse setze ein, wenn es ganz konkret um die Frage nach der Versorgung der Betroffenen geht. Inwieweit vulnerable Gruppen in besonderem Maße schutzbedürftig sind, wird aus Sicht der Teilnehmenden vor allem von Menschen mit unterschiedlichen Wertvorstellungen kontrovers geführt. Zum Thema Früherkennung nehmen die Teilnehmenden des Workshops aber schon in der Forschung kontroverse Ansätze und Ergebnisse wahr. Kontroversen zu Gesundheitsthemen können die Kommunikation oft erschweren, so die Erfahrung der Teilnehmenden, es gebe aber auch Fälle, in denen sie das Thema überhaupt erst für die Öffentlichkeit sichtbar machen - so etwa die Gesundheitsversorgung von Menschen, die von Armut betroffen sind. Im Workshop skizzierten die Teilnehmenden Formate und Kommunikationsstrategien zu kontroversen Themen. Eine wichtige Erkenntnis dabei war, dass Emotionen, die gerade zu kontroversen Themen oft bestehen, in die Formatentwicklung mit einbezogen werden müssen. Eine weitere Frage lautet, ob den “Kund*innen” mehr Wissen zu einem Gesundheitsthema vermittelt werden müsse. Eine Herausforderung lag darin, öffentliche Debatten einerseits und die individuelle Kommunikation mit den betroffenen Personen andererseits zusammenzudenken.
Der Co-Creation Workshop lieferte wertvolles Feedback für das Projekt, das die Erarbeitung einer Handreichung für Angestellte der kommunalen Gesundheitsförderung zum Ziel hat. Sie soll als praktisches Werkzeug helfen, diskurssensible Gesundheitskommunikation zu fördern.